Das Buch „The Long Tail“ von Chris Anderson ist fast schon ein Standard Werk für alle, die sich mit e-Commerce beschäftigen. In der Juli / August Ausgabe der Harvard Business Review stellt Anita Elberse die These dagegen, dass die meisten Umsätze und Gewinne noch immer mit Blockbustern generiert werden. Die unendliche Auswahl auch in Nischen führt nicht automatisch auch zu hohen Umsätzen. Nische bleibt Nische. Recht hat sie.
Mit einem Blockbuster konnten und können immer noch ein vielfaches der Produktionskosten eingespart werden. Dies führt bei Hits zu geringeren Kosten bei hohen Umsätzen. Der Long Tail kommt dann ins Spiel, wenn dem Kunde zu Stammsortiment noch weitere Produkte Angeboten werden.
Dies geschieht in Deutschland gerade bei den grossen Versendern massiv. Alle Versender orientieren sich an amazon und binden immer weitere Kooperationspartner an um hier in Segmenten, die nicht dem Stammsortiment zuzurechnen sind einen Long Tail aufzubauen. So bieten jetzt die Klassischen Katalog Versender wie Otto, Neckermann oder Quelle im Internet nicht mehr nur noch ein pures Abbild des Kataloges an. Heutzutage sind es die Kooperationen mit WMF, Kettler, Esprit und weiteren Marken die es den Versendern möglich machen eine so grosse Auswahl an Produkten ohne Lagerkosten und Einkaufsrisiko anzubieten.
Gerade hier verwebt sich das Klassische Stammsortiment der Versender in dem Sie meist hohe Margen erzielen können mit den Produkten die der Kunde zwar nachfragt – für die es aber in der nachgefragten Menge nicht lohnt diese selbst einzukaufen und das Warenrisiko zu übernehmen. So bietet der Long Tail den Versendern die Möglichkeit neue Umsatzquellen zu erschließen wenn die Stamm Kundschaft neue Sortimente entdeckt und gleich alles in einem Einkauf erledigt. Dass so sich die Versender immer mehr angleichen und sich andere Differenzierungsmöglichkeiten als das Sortiment suchen müssen steht außer Frage.