Die Konzepte der Shopping-Clubs

Shopping-Clubs sind im letzten Jahr in Deutschland stark gewachsen. Inzwischen tummeln sich über 10 Shopping-Clubs in Deutschland und haben zusammen rund 150 verschiedene Aktionen im September gestartet. So stellt sich gerade die Frage, ob das Konzept der private Shopping Clubs nicht von den Clubs selbst durch die Jagd nach Mitgliedern sowie das Wachstum der Aktionen verwässert wird.
Dabei ist das Geschäftskonzept der Shopping-Clubs in der jetzigen Form fast ohne Betriebswirtschaftliches Risiko. Die Ware wird erst dann beim Lieferanten geordert, wenn die Aktion bereits durchgeführt wurde, d.h. die Ware verkauft ist. Das Risiko auf dem Lagerbestand sitzen zu bleiben bleibt so gering bzw. ist nicht vorhanden und besteht letztlich nur Retouren. Und die Retourenquote soll ja sensationell gering sein.

Klar ist aber auch, dass die Exklusivität der Aktionen insgesamt und im einzelnen sicherlich leidet. Wann wird es soweit sein, dass verschiedene Shopping-Clubs zum gleichen Zeitpunkt die gleichen Marken und Produkte anbieten? Biher sind ja immerhin ein paar Tage zwischen dem Verkausstart bei den verschiedenen Anbietern.
Da alle Shopping Clubs auf dem gleichen Konzept aufbauen, ein ähnliches (Mode) Sortiment anbieten wird die Unterscheidung der Anbieter in Zukunft über die Verfügbarkeit der Produkte, Seitenperformance und Usability sowie die Lieferzeit erfolgen:

Usability:
Wenn beispielsweise ein Club mehrere Aktionen zum gleichen Zeitraum startet ist es aus Kundensicht eigentlich nicht zu akzeptieren, dass es keinen gemeinsamen Warenkorb gibt sowie dass für Bestellungen aus Unterschiedlichen Aktionen mehrmals Versandkosten anfallen. Der gemeinsame Warenkorb sowie das verzichten auf doppelte Versandkosten bei mehreren gleichzeitigen Aktionen sollte nicht schwer zu realisieren sein. Die gekauften Artikel können nach Abschluss der Bestellung den einzelnen Aktionen zugeordnet werden. Oder die Logistik bekommt es in den Griff verschiedene Aktionen gemeinsam zu verarbeiten.

Der Gedanke, dass auch Cross-Selling mit anderen Shops betrieben werden kann um die Verfügbare Warezu steigern hat Charme. Ich bin gespannt wann es hier zu ersten Kooperationen kommt – und sei es nur auf Affiliate Basis in einem kleinen Testballon.

Lieferzeit:
Auch dass die Shopping-Clubs bei gleichzeitigen Bestellungen mehrere Pakete rausschicken lässt sich sicherlich Logistisch nur schwer ändern – für die Kunden wäre es ein Erleichterung nur einmal pro Bestellung zur Post gehen zu müssen. Wenn die Aktionen unterschiedlich lange dauern würde die komplett Lieferung die Lieferzeit weiter verlängern. Lieferzeiten von 4 bis 6 Wochen sind auch bei der Schnäppchen Jagd nur schwer zu akzeptieren. Umso erstaunlicher ist hier die geringe Retourenquote.

Ein wirklicher USP für einen Shopping-Club wäre hier die schnelle Lieferzeit. Eine schnelle Auslieferung der Bestellungen hätte sicherlich eine Änderung im Geschäftsmodell zur Folge: Die Ware müsste schon eingekauft und gelagert werden, bevor diese auch wirklich verkauft ist. Die Aktionen müssen so geplant werden, dass keine oder nur eine kurze Lagerhaltung von Nöten ist.  Das Risiko, dass sich Produkte nicht verkaufen geht auf den Anbieter über. Der Club bleibt zum einen auf den Produkten sitzen und muss zudem noch für zusätzliche Lagerkapazitäten der überschüssigen Produkte sorgen.

Gerade bei den Shopping Clubs bleibt es spannend wo die Reise hingeht. Aggregatoren wie Shopping-Clubs bieten auf jeden Fall eine gute Übersicht und sind die Gelegenheit, die vielen Newslettern der einzelnen Anbieter abzubestellen. Schade nur dass es nicht alle Clubs gestatten, dass die Produkte angebpriesen werden.