Firmen machen Kunden nur dann glücklich, wenn auch die Mitarbeiter glücklich sind. Eine große Herausforderung für Firmen in Deutschland ist es, die Mitarbeiter zu motivieren. Gute Gehälter und kostenloser Kaffee reichen dafür schon lange nicht mehr. Zum Glück gibt es andere Wege.
Eine Umfrage des Beratungsunternehmens Gallup unter 1.300 Beschäftigten ab 18 Jahre aus dem Jahr 2012 brachte ein ernüchterndes Ergebnis: rund ein Viertel der Mitarbeiter haben keine emotionale Bindung zum Arbeitgeber, arbeitet also nicht zielstrebig, nur 14% der Arbeitnehmer verfügen über eine hohe emotionale Verbundenheit und engagieren sich aus freien Stücken für die Ziele des Unternehmens. Der Studie zufolge entsteht durch diese fehlende Motivation ein volkswirtschaftlicher Schaden von jährlich 122 Milliarden Euro.
Der Schlüssel heisst Flexibilität
Was aber motiviert Mitarbeiter zu Höchstleistungen und macht sie glücklich im Job? Die flexible Einteilung der Arbeitszeit, um beispielsweise morgens die Kinder zum Kindergarten zu bringen und danach trotzdem vom Home Office aus rechtzeitig an der Telefonkonferenz teilnehmen zu können, freut den Einzelnen oft mehr als Vortrag eines Spitzensportlers über Grenzerfahrungen.
Auch altersadäquate Arbeitsgestaltung zählt zum Fundament, aus dem Mitarbeiter Motivation schöpfen. Passen Arbeitszeit, Ausrüstung des Arbeitsplatzes und die zugeteilten Herausforderungen zum eigenen Anspruch, entscheiden sich viele ältere Arbeitnehmer nicht für ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Beruf, sondern stellen ihr Wissen dem Unternehmen länger zur Verfügung.
Gute Absicht – schwache Wirkung
Sogar gut gemeinte Gesten oder Aktionen schaffen häufig keine Bindung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. In vielen deutschen Unternehmen ist es üblich, erfolgreiche einsatzbereite Mitarbeiter mit Geld- oder Sachwerten zu belohnen. Doch der teure finanzielle Einsatz der Unternehmen verpufft schnell und erreicht nicht die beabsichtigte Wirkung bei den Mitarbeitern.
Um Mitarbeiter tatsächlich erfolgreich zu motivieren, benötigt es Strategien, die nicht ausschließlich auf finanzielle Anreize abzielen. Studien zeigen, dass Arbeitnehmer, die mit dem Auto zur Arbeit fahren, es gerne sehen, wenn sich das Unternehmen ihres täglichen Pendels annimmt und gezielt Fahrgemeinschaften fördert. Ein Pendlerportal für Mitarbeiter ermöglicht den Kontakt zwischen Kollegen, um gemeinsam zum selben Firmenstandort zu fahren, dabei die Umwelt zu entlasten und Fahrtkosten einzusparen.
Diese firmenweite Mitfahrzentrale hat noch einen positiven monetären Nebeneffekt, der häufig nicht bedacht wird: Parkplätze und Instandhaltungskosten können eingespart werden. Gemeinsam pendelnden Mitarbeitern können besonders attraktive Parkplätze zugewiesen werden, um diese Art der nachhaltigen Mobilität zu unterstützen. Solche kleinen Annehmlichkeiten bleiben im Gedächtnis und binden Mitarbeiter langfristig, denn wer will schon auf Benefits verzichten. Davon profitiert dann auch die Firma, die das Ganze erst ermöglicht hat.