Das amerikanische Modeunternehmen Abercrombie & Fitch expandiert weiter nach Europa und bietet jetzt seine Waren auch Online an. Damit müssen die Kunden nicht mehr nach New York, London oder Kopenhagen fliegen um eins der begehrten Produkte zu bekommen.
Der Online Shop vom Abercrombie ist ähnlich wie die Geschäfte aufgebaut. Es wird auch Online viel Wert auf das Image gelegt und die Ware wird ähnlich wie in den Filialen präsentiert. Wer möchte kann sogar die Abercrombie & Fitch Playlist einschalten und so ähnliche Musik wie im Store hören. Nur das Abercrombie & Fitch Parfüm kann man noch nicht über den Shop riechen.
Interessant ist, das Abercrombie & Fitch die Models nicht auf den Produkt Detail Seiten auftauchen. Alle Artikel werden ohne Model, gelegt präsentiert.
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Abercrombie & Fitch Lieferbedingungen
Die Lieferbedingungen des Shops sind für Deutschland sicherlich gewöhnungsbedürftig: So betragen die Versandkosten 10€ und die Rücksendekosten muss der Kunde für selbst tragen. Interessant ist aber der integrierte Ansatz Filiale, Online Shop: So können wie bei H&M die stationär gekauften Artikel auch über den Online Shop wieder zurück gegeben werden. Gerade bei einem nicht so verbreiteten Filial Netz eine gute Alternative für die Kunden. Als Zahlungsmethoden werden aktuell von A&F Kreditkarte & PayPal im Online Shop angeboten.
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Kleine Anmerkung und Korrektur: A&F ist schon seit sehr vielen Jahren online, die Klamotten waren auch bisher problemlos und schnell nach Deutschland lieferbar. Das Neue seit 1 Monat ist nur, das die Website (auch) in deutscher Sprache erscheint und nun Euro-Preise statt Dollar-Preise ausweist, mit EUSt / Zoll inklusive (die musste man früher einfach gesondert entrichten). Der Versand ist wie vorher FedEx via Ohio. Die ursprüngliche US-Seite mit US$-Preisen existiert natürlich auch noch (wenn man mit US-IP auf die Homepage zugreift), über sie ist die Ware aber nicht mehr wie früher nach Deutschland lieferbar.
Und da liegt auch das Problem aus meiner Sicht: Die Preise haben sich mit der Euro-Umstellung extrem erhöht. T-Shirts, die auf der US-Seite 30-50 US$ kosten, kosten nun 40-80 €; Hoodies, die auf der US-Seite preisgesenkt für 60 US$ verkauft werden, landen ohne Reduktion zu 120 € auf der deutschen Seite (+80 EUR). Selbst wenn man die EUSt usw. abzieht, bleiben sehr saftige Preiserhöhungen übrig. Die Margen bei A&F waren spätestens seit den Produktionsverlagerungen nach China in den frühen 2000ern schon immer sehr hoch, die EUR und Pfund-Preise verdoppeln das noch einmal.
Im US-Markt ist A&F auf dem absteigenden Ast, die Sales- und Clearance-Aktionen häufen sich deutlich, auf dem europäischen Markt hat die Marke trotz steigender Durchdringung und jeder Menge Fakes von China-Powersellern bei eBay jedoch noch fast den Hype, den sie vor 5-8 Jahren in den USA hatte – und dieser Markt wird nun mit High-End-Preisen bedient, bei denen man das Preis-/Leistungsverhältnis durchaus sehr kritisch sehen kann.
Was hier passiert, erscheint mir wie der letzte große Reibach, bevor die Marke vor einer finalen Sinnfrage steht – und CEO Mike Jeffries, dem in der Produktentwicklung seit 3 Jahren keine Innovation mehr einfällt, rettet mit seiner EU-Expansion finanziell, was zu retten ist. Sein Spin-Off-Brand „Ruehl“ ist an dieser Preis-Strategie innerhalb der USA bereits gescheitert.
Danke für deinen Ausführlichen Kommentar.
Das mit der Preiserhöhung und das die Lieferung aus dem US Shop so Problemlos geklappt hat war mir nicht bewusst. Für mich stand Abercrombie and Fitch immer für die Verknappung der Artikel die sie mit der Schlange an der 5th Avenue in New York auch gut umsetzen.
Aber mit mit dem europäischen Online Shop und vor allem mit den neuen Filialen in Hamburg, Düsseldorf und München wird davon ein Stück aufgeben.
Ob die Marke das verträgt werden wir sehen
Update: Mittlerweile ist mit der Etablierung der EU-Shops auch der Versand umgestellt worden. A&F hat ein EU-Lager in Holland eingerichtet und versendet Bestellungen aus dem EU-Shop wie schon bei Hollister von dort via TNT (Auslieferung in Deutschland erfolgt durch DPD). Kundenfreundliche Neuerung dabei: Es gibt nun mit der Sendung auch kostenfreie Retouren-Labels an eine deutsche Cross-Border-Adresse in Duisburg, die vom EU-Retourendienstleister Cycleon gemanaged wird, die Rückgabe wurde im Gegensatz zu früher (Retouren auf eigene, hohe Kosten in die USA) also deutlich vereinfacht. Und man kann nun auch Parfüm online bestellen, was beim US-Versand aus Sicherheitsgründen nicht ging.